anzeige Das Löwen Kompendium - die große Statistik über den Fußball im TSV München von 1860 - jetzt neu erschienen im Verlag Harald Voß
anzeige Das Hertha Kompendium - die große Statistik über Hertha BSC  - erschienen im Verlag Harald Voß
Verlag Harald Voß
Hertha-Freunde '92 werben für Hertha Zu Gast in der Fränkischen Schweiz

Am 22. Oktober um 8.30 Uhr startete der Bus der Hertha-Profis in Richtung Süden, um am Vortag des Zweitligaspiels gegen den 1. FC Nürnberg in Herzogenaurach Quartier zu beziehen.

Zu dieser Zeit hatten 23 Hertha-Freunde bereits einige hundert Kilometer in der gleichen Richtung zurückgelegt, um das fränkische Waidach bei Pottenstein zu erreichen. Im Gasthof "Zum Knopfloch" erwartete man die zunächst 7 Fahrzeuge aus Berlin, denen am Abend noch zwei weitere folgen sollten.

Pech für Sven: Motorschaden auf der Hinfahrt

Die erste Aufregung an diesem ereignisreichen Wochenende sollte das Team um Hertha-Freund Sven B. erleben: Bereits im Raum Schleiz streikte nämlich der Motor seines Wagens, und da ein richtiger Hertha-Fan niemals umkehrt, mußte man den Weg mit einem Mietfahrzeug fortsetzen. Welch eine Vorsehung, daß gerade dieses Team schon sehr früh aus Berlin gestartet war, so daß man trotz aller Verzögerungen pünktlich das Ziel erreichte.

Gegen 11.00 Uhr hatten schließlich alle Teilnehmer mehr oder weniger direkt den Gasthof erreicht, wobei einige trotz hervorragenden Kartenmaterials das Ziel zunächst weiträumig umkreist hatten.

Nachdem trotz anfänglicher Skepsis über die Aufnahmefähigkeit des kleinen, idyllischen Ortes tatsächlich allen Gästen von der netten Wirtin ein Bett zugeteilt worden war, stärkte man sich zunächst mit einem guten Essen.

Inzwischen hatte Joachim Raum, der "freundliche Autohändler aus Ittling", alle Hertha-Freunde begrüßt und erzählt, wie es nach einigen Gesprächen zwischen ihm und Harald F. zu dieser Hertha-Freunde-Aktion gekommen war.

Freundschaftsspiel in Weidensees

Anschließend hieß es dann, in einer Konvoi-Fahrt zum Sportplatz nach Weidensees aufzubrechen. So mancher Spaziergänger war sicher überrascht, blau-weiße Fahnen, Wimpel und Schals zu Gesicht zu bekommen, die nicht mit einem bayrischen Löwen verziert waren, sondern von lauter Hertha-Musik begleitet wurden.

Auf dem Sportplatz war bereits ein reger Spielbetrieb zu verzeichnen, denn der in Bayern einmalige Fan-Stammtisch FC-Bayern-1. FC Nürnberg hatte zu einem kleinen Turnier geladen. Als Einlagespiel stand dann die Partie der Gastgeber gegen die Hertha-Freunde '92 auf dem Programm.

Nachdem Gerd S.,der sportliche Mannschaftsführer der Hertha-Freunde, seine Spieler nur mühsam von den ersten gesichteten Maßkrügen fernhalten konnte, zog man sich in die "Umkleide-Hütte" zurück. Die Spielvorbereitung gestaltete sich etwas schwierig, weil die Mannschaftsbesprechung durch hereinstürzende Gegenspieler mehrmals unterbrochen wurde, aber schließlich waren die Positionen geklärt und die Trikots verteilt. Ob das Mithören einiger Gastgeber Auswirkungen auf das Ergebnis des folgenden Spiels hatte, konnte bis Redaktionsschluß leider nicht geklärt werden.

Bei herrlichem Oktoberwetter ging es dann auf den Platz. Als sich Hertha-Freund Harald F. gerade hocherfreut auf die Reserve-Bank setzen wollte, weil er bereits vom Aufwärmen völlig erschöpft war, trat doch noch eine auf Fußballplätzen leider viel zu oft erscheinende Mangelerscheinung zu Tage: es fehlte ein Schiedsrichter! Also wurde es nichts mit dem geruhsamen Nachmittag für Harald F.. Die Gelbe und die Rote Karte wurden aus der Tasche gesucht - warum hat er die eigentlich immer dabei? - und auch die aus besseren - sportlichen - Tagen vertraute Pfeife war noch auffindbar.

Das Spiel auf dem für die Berliner Filigrantechniker schwer bespielbaren Rasen sollte erfreulich fair verlaufen. Zwar packten die Gäste gleich am Anfang einige Torgeschenke aus, mit zunehmender Spieldauer stabilisierte sich dann aber die Abwehr der Hertha-Freunde, so daß sich die befürchtete "Packung" mit dem 0:5-Endstand doch noch in Grenzen hielt. Der erhoffte Ehrentreffer blieb den Hertha-Freunden leider verwehrt, weil der Schiedsrichter einfach kein Einsehen mit Klaus M. hatte und ihm einen Elfmeter verweigerte. (Dabei war er so schön gefallen!) Einen - berechtigten - Elfmeter hatte es vorher auf der anderen Seite für die Bayern gegeben, nachdem Klaus H. den Ball klar mit der Hand gespielt hatte.

Leider gab es trotz aller Fairneß doch zwei Verletzte zu beklagen, wobei sich ein Spieler der Gastgeber kurz vor Schluß bei einem unglücklichen Zusammenprall eine schwere Knöchelprellung zuzog. Da man zunächst Schlimmeres befürchtete, stand doch allen Spieler der Schock über diesen Unfall im Gesicht geschrieben, so daß man sich auf ein vorzeitiges Spielende einigte. Der Spieler wurde dann sicherheitshalber per Krankenwagen zum Röntgen gefahren, war aber abends bereits wieder in der Lage, selbständig flüssige Nahrung zu sich zu nehmen.

So kehrte dann auch bald bei allen Beteiligten nach einigen Maß Bier die gute Stimmung wieder ein.

Der Oktoberabend brachte nun ein kühles Lüftchen mit sich, so daß man es vorzog, die Siegerehrung des Turniers am Kanonenofen in der gemütlichen Hütte zu erleben.

Ein "ent"spannender Abend

Den anschließenden Abend verbrachten die Hertha-Freunde in zwei Gruppen. Einige müde Krieger zogen es vor, im "Knopfloch" einen gemütlichen Plauder- oder Spieleabend zu verbringen, während andere der Einladung des FCB/1. FCN-Stammtisch zu einem zünftigen Schützenfest nach Hilpoltstein folgten.

Soweit, so gemütlich, leider gab es dann aber doch noch einige Probleme zu verzeichnen. Die Rückkehr vom Schützenfest mußten einige Teilnehmer vernünftigerweise per Taxi antreten. Leider sind im Fränkischen die Taxistände nicht so zahlreich wie in Berliner Bezirken, so daß anscheinend ein Wagen aus Nürnberg angefordert werden mußte; jedenfalls hatte der Taxameter mit 47,50 DM einen ungewöhnlichen Anfangsstand zu verzeichnen, als unsere Freunde den Wagen bestiegen. Aber für dieses Geld sollte den Fahrgästen dann einiges geboten werden.

Nach einigen Irrfahrten durch die nächtlichen Nebelschwaden entschloß sich nämlich der Taxifahrer, auf den Zustand seiner Passagiere Rücksicht zu nehmen und ordnete nach einem mißglückten Wendemanöver einige Freiübungen an, um sein Fahrzeug aus dem plötzlich sich darumherum befindlichen Graben befördern zu lassen. Nachdem sich bei diesem gescheiterten Versuch zu allem Überfluß Marco L. auch noch eine Verletzung zugezogen hatte, mußte schließlich die Hilfe eines glücklicherweise vorbeikommenden Autofahrers in Anspruch genommen werden, der dann mittels Abschleppseil das Taxi wieder auf die Straße brachte. Schließlich fand der Fahrer dann doch noch nach Waidach, so daß alle Fahrgäste mehr oder weniger zufrieden in ihr Quartier fanden.

Ein T-Shirt zur Erinnerung

Am nächsten Morgen versammelte man sich früher oder später (einige eher später) zum Frühstück im Speisesaal und stärkte sich für den bevorstehenden langen Sonntag. Nach und nach stellte man auch fest, ob alle wieder zum Gasthof zurückgefunden hatten und siehe da: einer fehlte. Aber wie heißt es so schön: "Abwarten und Kaffee trinken." Noch bevor die Hertha-Freunde in Richtung Nürnberg aufbrechen wollten, erschien ein (ange)heiter(t)er Franke und lieferte den "verlorenen Sohn" gerade rechtzeitig in Waidach ab. Vor dem Abschied wurde der freundlichen Gastgeber-Familie noch ein kleines Souvenir überreicht: für die selbst fußballspielende Tochter mußte natürlich ein Hertha-Freunde '92 - T-Shirt als Gastgeschenk im "Knopfloch" verbleiben!

Das fränkische Wetter

Waren die Hertha-Freunde am Sonnabend noch von dem überraschend guten Wetter verwöhnt worden, so sah nun über Nacht plötzlich alles ganz anders aus: Wolken und Regen beherrschten den Sonntag. Pünktlich zum Stadtbummel in Nürnberg wurde der Regen zunehmend stärker und als man, gestärkt durch ein paar Dutzend Nürnberger Würstl, versuchte, den richtigen Stadioneingang zu finden, fühlte man sich inzwischen wie unter der Dusche. Zum Glück ist auch der Fanblock im Frankenstadion überdacht, so daß man nach einiger Zeit wieder abtrocknete.

Der Fanblock des Jahres

Nicht nur daß man sich in der Hertha-Kurve in Nürnberg fast wie zu Hause fühlte (einige Busse des Fanprojekts hatten ihren Anteil daran), auch die sich während des Spiels entwickelnde Stimmung im Hertha-Block ließ Freude aufkommen.

Angespornt durch den guten Beginn der Berliner mit dem schnellen Führungstor durch Hartmann (7. Minute) begann sich eine richtige Euphoriewelle im Block auszubreiten, die sich auch durch den Ausgleich von Kramny (31. Minute) für den 1. FC Nürnberg nicht aufhalten ließ.

Die jungen Hertha-Profis begeisterten an diesem Sonntagnachmittag derart, daß über eine Stunde lang Stimmungsgesänge à la Borussia Dortmund durch das Stadion hallten und die etwa 20.000 Nürnberg-Fans aus dem Staunen nicht herauskamen. Nach dem Spielende, das Nürnberg mit dem 1:1 einen glücklichen Punktgewinn bescherte, kamen die "Bubi-Nachkommen" in die Fankurve und bedankten sich artig bei ihren tollen Fans.

Toll auch Hertha-Präsident Manfred Zemaitat! Nicht nur, daß er lange Zeit im Fanblock stand und seine Mannschaft lautstark mit anfeuerte: als Dirk Bremser überaus bescheiden und zurückhaltend seinen Fans aus einiger Entfernung zuklatschte, schob sein Präsident ihn einfach an den Zaun in die Arme der begeisterten Masse.

Dieser Sonntag war für viele Mitreisende einfach Werbung für den Fußball. Wahrscheinlich hätte nicht einmal eine Niederlage der tollen Stimmung Einhalt geboten!

Die "Hertha-Tankstelle" bei Plech

Dank der tollen Leistung der Hertha-Profis konnten die Hertha-Freunde '92 mit guter Laune ihre Rückfahrt nach Berlin antreten. Hertha hatte einen Punkt geholt und für das Image war auch eine ganze Menge getan worden. Bei einem Zwischenstopp an einer Tankstelle bei Plech gab es allerdings einen herben Rückschlag! Wurde da doch tatsächlich Andreas M. in seinem blau-weiß gestreiften Hertha-Freunde-Trikot von einem Autofahrer mit dem Tankwart verwechselt!

Zum Glück traf man an eben dieser Tankstelle noch einen, der dieses Trikot natürlich sofort erkannte. Hertha-Profi Thomas Richter, der den trainingsfreien Montag zu einer Heimfahrt per PKW ausnutzte, hielt doch mit seinen Begleitern tatsächlich genau neben den Hertha-Freunden zum Tanken und konnte natürlich einige Glückwünsche einheimsen. Fast konnte einem die Idee kommen, aus dieser Tankstelle einen Hertha-Stützpunkt zu machen! Schließlich hieß es aber, endlich der Heimat näherzurücken und so mußte man Abschied nehmen. Ein tolles Hertha-Wochenende ging zu Ende - die Hertha-Begeisterung geht weiter!







Diese Seiten wurden mit dem "Online-Magazin-Generator" erstellt. "Online-Magazin-Generator" ist ein Produkt der Verlag Harald Voß, Software-Entwicklung.
© 1999, 2006 Verlag Harald Voß