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Verlag Harald Voß
Der Hertha-Freund stellt vor: Berliner Sportjournalisten (2)

(von Marco Lutz)

Heute: Martin Zimmermann (SFB-Fernsehen)

Martin, wie bist Du zum Journalistenberuf gekommen ?

Als 14jähriger wurde ich in der Schule gefragt, was ich mal werden möchte. Nach langer Überlegung stand für mich fest: Sportjournalist. Als ich nach Berlin kam (Martin Zimmermann wurde in Celle geboren), habe ich angefangen, Sport, Englisch und Journalistik zu studieren. 1979 habe ich dann ein Praktikum beim RIAS gemacht. 1985 folgte dann mein Staatsexamen. Ich wollte dieses als Sicherheit, falls es mit dem Sportjournalisten nicht geklappt hätte. Im Sommer 1986 habe ich dann beim Fernsehsender Antenne Berlin angefangen. Verantwortlich für Sport, aber auch für andere Beiträge. Leider wurde das Programm kurze Zeit später eingestellt. Da ich damals sehr oft über Blau-Weiß 90 berichtet habe, wurden auch Kontakte zum SFB geknüpft. Im Winter 1986 folgte dann ein Praktikum beim SFB. Schließlich wurde ich freier Mitarbeiter. Erst beim Hörfunk, zwei Monate später habe ich dann meine ersten Fernsehbeiträge gemacht. Seit Sommer 1993 bin ich beim SFB fest angestellt.

Über welche Sportarten berichtest Du am liebsten ?

Fußball, Radsport, Behindertensport.

Über welches Ereignis im Sport würdest Du gerne mal berichten ?

Mein größter Wunsch ist es, einmal über die Tour de France zu berichten.

Wie ist Dein Verhältnis zum Fußball und insbesondere zu Hertha BSC ?

Ich sehe Fußball unheimlich gerne. Ein ganz besonderer Fan bin ich vom SC Freiburg geworden. Dort herrscht eine fantastische Stadionatmosphäre. Der Unterschied zwischen Professionalität ind Provinzialität ist in Freiburg deutlich zu spüren, doch gerade das macht diesen Verein so sympathisch. Wenn Hertha gewinnt, freue ich mich, verlieren sie jedoch, bin ich nicht der Typ, der sich dann darüber ärgert. Ich habe zu Hertha BSC eine kritische Sympathie. Auch die Kontakte zu Spielern sind gut, doch ich habe nicht unbedingt ein blau-weißes Herz.

Wie bewertest Du die momentane Situation bei Hertha BSC ?

Roloff hat Hertha lange genug gebeutelt. Ich habe den Eindruck, für Roloff ist es zum einen Hobby zum anderen Geltungsbeharren an seiner Position bis zum Schluß. Das Holst nochmal kandidiert, amüsiert mich. Er hat eine große Sympathiegruppe um sich, doch Holst hat 'genug' für Hertha getan. Im Prinzip muß was Neues kommen. Zemaitat ist zwar nicht unbedingt der große Krisenmanager, doch ich meine, er ist der richtige Mann als Präsident. Für ihn sprechen auch die sehr guten Kontakte zur Wirtschaft. Nach dem Abgang von Roloff ist die Situation so günstig wie nie zuvor, etwas Neues zu machen.

Ihr müßt oft Berichte senden, die dem Ansehen von Hertha BSC auch mal schaden können. Ist Dein Herz da gespalten, daß du einerseits Deine Pflichten als Journalist erfüllen willst, aber andererseits dem Verein nicht schaden möchtest ?

Nein, mein Herz ist nicht gespalten. Ich zeige das, was zu sehen ist. Und das, was zu kritisieren ist, kritisiere ich auch. Meiner Meinung nach kann Kritik auch vieles verbessern.

Wenn Hertha einen sportlichen Tiefpunkt hat, findet man meist nur negative Berichte. Könnte man nicht auch mal positive Aktionen starten, auch wenn es mal nicht so gut läuft ?

Es gibt keinen Grund, über gute Sachen nicht zu berichten, aber es gibt keinen besonderen Anlaß, im Zusammenhang mit einer sportlichen Krise über positive Aktionen zu berichten. Aber wenn es mir wichtig erscheint bzw. es mich interessiert, berichte ich natürlich auch über solche Sachen.

Wo landet Hertha BSC am Ende der Saison 94/95 ?

Es ist sehr schwierig, aber Hertha wird am Ende der Saison Platz 9 belegen.

Martin, schönen Dank für das offene Interview. Die Hertha-Freunde´92 wünschen Dir für die Zukunft viele tolle Berichte und Reportagen.







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