Der Hertha-Freund stellt vor: Berliner Sportjournalisten (1)
(von Marco Lutz)
Da der Vorstand der Hertha-Freunde´92 einen sehr guten Kontakt zur Berliner Presse und zum Berliner Fernsehen hat, möchten wir Euch, liebe Hertha-Freunde, in einer kleinen Serie Berliner Journalisten vorstellen, die täglich über unseren Verein berichten.
Heute: Stefan Frommann
Stefan, wie bist Du zum Journalistenberuf gekommen ?
Ich war schon als Jugendlicher sehr sportlich veranlagt, habe dann Sport studiert, und bin dann durch eine Freundin zur Zeitung gekommen. Es ging alles sehr schnell. Ein Anruf bei der Bild-Zeitung, dann ein Vorstellungsgespräch, und schon fing mein Praktikum an. Ich hab´s dann einfach geschafft, mich unentbehrlich zu machen, sodaß ich keine Zeit später einen Festvertrag erhielt. Später bin ich dann zur B.Z. gegangen.
Warum gerade Sportjournalist ?
Ich war selber mal Leistungssportler. Im Rückenschwimmen war ich Berliner Meister, und auch im Handball war ich ein ganz Guter. Mit der Schule habe ich sogar um die Deutsche Meisterschaft gespielt.
Über welche Sportarten berichtest Du am liebsten ?
Auch in der Reihenfolge: Fußball, Handball, Basketball
Wie ist Dein Verhältnis zum Fußball und insbesondere zu Hertha BSC ?
Ich habe selbst aktiv Fußball gespielt (SC Staaken und Teutonia Spandau), und bin mit vier Jahren das erste Mal bei einem Hertha-Spiel gewesen. Ich habe damals (1969/70) kein Spiel verpaßt, auch weil mein Vater großer Hertha-Fan war. was aber heute durch meinen Beruf nicht mehr möglich ist. Doch der Verein Hertha BSC liegt mir immernoch sehr am Herzen, was der Pokalhit "Schuß-Tor-Hurra", von Dr.Dolla (Mannschaftsarzt von Hertha BSC) und mir geschrieben, beweist.
Wie bewertest Du die momentane Situation bei Hertha BSC ?
Ich bin sehr enttäuscht. Vor Beginn der Saison hab ich in der B.Z. geschrieben, daß diese Mannschaft nur aufsteigen kann. Doch ich denke, wenn man die jungen Spieler geschickt einbaut, ist es nur eine Frage der Zeit.
Ihr müßt oft Berichte schreiben, die dem Ansehen von Hertha BSC auch mal schaden können. Ist Dein Herz da gespalten, daß du einerseits Deine Pflichten als Journalist erfüllen willst, aber andererseits dem Verein nicht schaden möchtest ?
Es tut mir doppelt weh, die vielen Pannen bei Hertha BSC so nah mitzuerleben, und dann noch drüber schreiben zu müssen. Aber als Journalist bin ich verpflichtet, die Wahrheit zu schreiben, auch wenn sie anderen und mir weh tut.
Wenn Hertha einen sportlichen Tiefpunkt hat, findet man meist nur negative Schlagzeilen. Könnte man nicht auch mal positive Aktionen starten, auch wenn es mal nicht so gut läuft ?
Liebend gerne. In der B.Z. hatten wir mal eine riesige Aktion gestartet, den Verein Hertha BSC mal ganz anders darzustellen. Mit Carsten Ramelow und Daniel Scheinhardt waren wir im Waisenhaus. Ein B.Z.-Leser konnte einen Tag mit Walter Junghans verbringen. Das waren Geschichten, die auch mir als Schreiber viel mehr Spaß gemacht haben, als über Intrigen im Vorstand von Hertha BSC zu schreiben.
Du kommst als Journalist viel in der Welt herum. Was waren Deine schönsten Erlebnisse ?
Ein tolles Erlebnis war das Spiel Mexiko - Deutschland im Azteken-Stadion, oder die Fußball EM in Schweden. Mein größtes Erlebnis wird aber immer der Pokalwahnsinn unserer Bubis bleiben.
Bei Deinen Reportagen lernst Du auch jede Menge Stars kennen. Welche waren bzw. sind für Dich die bisher interessantesten ?
Stefan Effenberg und Jürgen Klinsmann. Es sind zwei echte Charakterleute, mit denen man sich über alles unterhalten kann. Auch zu Thomas Doll, Thomas Häßler und Karl-Heinz Riedle habe ich guten Kontakt. Es ist immer wieder interessant, mit diesen Leuten zu sprechen.
Wo landet Hertha BSC am Ende der Saison 93/94 ?
Vor der Saison habe ich Platz zwei getippt. Jetzt sage ich: Hertha wird am Ende auf Platz fünf landen.
Stefan, schönen Dank für das offene Interview. Die Hertha-Freunde´92 wünschen Dir für die Zukunft viele tolle Storys und Reportagen.
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