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Verlag Harald Voß
Wir erinnern uns...

(von Harald Tragmann)

An den 1. Mai 1990 erinnern wir uns gerne, denn das war nicht einfach nur ein Feiertag. Nein, für uns Hertha-Fans war es der Feiertag übehaupt, denn nach sieben Jahren Abwesenheit hatte unsere Hertha wieder den Sprung in die Erstklassigkeit geschaft. Zwei Jahre zuvor hatte man sogar noch in der Oberliga gespielt, wer hätte zu diesem Zeitpunkt geahnt, daß man so schnell wieder in die höchste Liga vordringt. Hertha hatte eine fantastische Saison hingelegt und das Publikum mit richtig gutem Fußball verwöhnt, was leider nicht immer von den Berlinern mit der entsprechenden Resonanz belohnt wurde. Am 1. Mai war es dann soweit, nachdem man bereits 7 Punkte Vorsprung zum Drittplazierten hatte, wollte man drei Spieltage vor Schluß alles klar machen. Noch nie zuvor hatte Hertha das Feld in der 2. Liga so souverän angeführt, aber dennoch, der Gang auf den Aachener Tivoli war schon immer schwer, besonders, da die Aachener im tiefsten Abstiegsstrudel hingen.

Um 18:00 Uhr war Anpfiff vor 10434 Zuschauern, und die Devise von Trainer Werner Fuchs war: ' Wir machen dicht - bloß nichts einfangen. Schließlich brauchte man nur einen einzigen Punkt, um den Aufstieg sicher zu wissen. So wurden es auch 85 Minuten Kampf und Abwehrschlacht vor dem Hertha-Tor. Denn zunächst waren die Platzherren tonangebend gewesen. Lediglich in der ersten Hälfte hatte Hertha durch Gries, Klaus und Kruse Chancen zur Führung gehabt. Bis..., ja bis schließlich Youngster Sven Kretschmer eingewechselt wird. Der flankt von links auf den Ex-Aachener Theo Gries, und der schießt knallhart sein 16. Saison-Tor zum 1:0 für die Hertha. Doch gejubelt hatte Trainer Fuchs und der Rest auf der Auswechselbank bereits drei Minuten früher, denn er erfuhr von seiner Frau Monika, die das Spiel SC Freiburg - Stuttgarter Kickers über Videotext verfolgte, von dem 2:0 Sieg der Breisgauer.

Daß die Aachener für ihr ständiges Anrennen, bei dem sie 17:2 Ecken herausholten, doch noch belohnt wurden und einen Punkt ergattern durften, hatten sie dem Russen Rousiaev zu verdanken, der in der 87. Minute eine Lipka-Flanke zum 1:1 einköpfte. Doch das war nur noch Ergebniskosmetik, denn um 19:54 war es soweit: Berlin hatte endlich wieder einen Bundesligisten. 'Hurra, hurra, wir sind wieder da', sangen die Hertha-Fans im Tivoli-Stadion. Herthas Kicker rissen die Arme hoch, Trainer Fuchs, Co-Trainer Nello di Martino und die mehr als 500 mitgereisten Fans stürmten den Platz. Die Aufsteiger versanken in einer Jubeltraube !

Die Hertha-Anhänger breiteten die Vereinsfahnen auf dem Platz aus und trugen ihre Helden in die Kabine. Was in der folgenden Saison folgte, war noch deprimierender als die in der Hektik schnell organisierte Aufstiegsfeier für die Fans am letzten Spieltag. Im Jahr der Wieder-vereinigung, als Hertha die größten Chancen für eine große Zukunft hatte, lief alles schief. Schlechtes Management setzte sich auf dem Spielfeld fort und das Ergebnis sehen wir heute. Aber dennoch, dieser 1. Mai 1990 wird jedem Hertha-Fan unvergesen bleiben, der damals dabei war. Es war eine der Sternstunden in Herthas langer Geschichte.







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