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Verlag Harald Voß
2. Bundesliga

(von Harald Tragmann)

Und wieder einmal drehte sich das Trainerkarussell. Neun Tage nach dem Rausschmiß von Willibert Kremer mußte auch Hertha-Trainer Günther Sebert gehen. Denn nicht am mangelnden Spielerpotential war man bisher gescheitert, als vielmehr daran, daß es der Trainer nicht verstand, die Mannschaft mit der entsprechenden Einstellung auf den Platz zu schicken. Nicht nur die Zuschauer hat Günther Sebert mit seiner defensiven Spielweise verschreckt, sondern sich auch mit dem Präsidium und den Sponsoren überworfen. Die ewigen Unentschieden wollte keiner mehr sehen, lieber offensive, torreiche Begegnungen, wenn es auch mal nach hinten losgehen sollte. So sind die 'Sebert raus - Rufe' in seinen letzten Spielen wohl auch eindeutig zu verstehen gewesen. Leistungsträger der letzten Saison wie U.Bayerschmidt und Publikumsliebling T.Gries mußten ebenso auf der Bank schmoren wie Neueinkauf Ernst Ogris, der in den wenigen Minuten, die er spielte, trotzdem bereits zwei Tore erzielte. Der für Bernd Stange als Notnagel gekommene Günther Sebert hatte zwar in der letzten Saison eine einmalige Serie mit der Mannschaft hingelegt, hatte dabei aber eigentlich nur die Aufgabe, einer eingespielten Mannschaft den letzten Schliff zu geben und für die nötige Motivation zu sorgen. Sicherlich, der Erfolg von Mario Basler und die Aufholjagd gingen voll auf sein Konto, aber zuletzt mochte doch keiner mehr etwas von seinem Sicherheitsfußball wissen. Kritikwürdig sicherlich auch, daß er Berlin regelmäßig den Rücken kehrte.

Selbstverständlich hat jeder das Bedürfnis, möglichst viel Zeit bei seiner Familie zu verbringen, aber als Trainer in der Bundesliga sollte man wissen, welche Aufgaben man zu erfüllen hat. Ganz anders bei Neu-Trainer Uwe Reinders. Sofort bezieht er in Berlin sein Quartier und betreut die Mannschaft die ganze Woche hindurch. Er bietet den gleichen Einsatz, den er auch von der Mannschaft erwartet, und dies sollte Vorbild genug sein. Mit seinen frisch, frechen Sprüchen paßt er sicherlich in das Umfeld Berlins, und wer die Arbeit von Uwe Reinders kennt, weiß, daß hinter den Sprüchen mehr steckt als heiße Luft, wie wir es von Peter Neururer gewohnt waren. Mit seinem Elan gibt er den Spielern neue Motivation, die sicherlich hohen spielerischen Qualitäten auch mal umzusetzen. Mit Ronny Worm brachte Uwe Reinders einen Mann seines Vertrauens mit an die Spree, und bei allem Ärgernis über die Degradierung von Karsten Heine, kann man verstehen, daß der Trainer lieber einen Mann an der Seite hat, mit dem er sich 100%ig versteht. Nach Heines Aussage, beim Spiel in Saarbrücken offensiv auflaufen zu wollen und dann schließlich eine noch defensivere Mannschaft als unter Sebert aufzustellen, darf er sich über Konsequenzen aber auch nicht beklagen. Was Uwe Reinders in der Mannschaft bereits bewirken konnte, sieht man seit dem Spiel gegen die Münchner Löwen, wenn auch der Erfolg ausblieb. Aber da machte das Zuschauen wieder Spaß. Und letztendlich ist doch der Fußball für das Publikum da.







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