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Verlag Harald Voß
Die Lage in der Bundesliga

(von Harald Tragmann)

Das beste Mittelfeld der Liga.... so hörte man es von der Presse, den Fans und auch den Trainern der anderen Vereine, nachdem klar war, dass Hertha BSC Mittelfeldstar Stefan Beinlich für die neue Spielzeit verpflichten konnte. Beinlich, Deisler, Wosz und Hartmann bzw. Dardai - das wohl kreativste Mittelfeld, dass zumindest Hertha jemals hatte. Dazu der wieder genesene René Tretschok, der als neuer Libero die Abwehr zusammenhalten soll. In dieser Abwehrkette auch Marko Rehmer, der sich aber auch im Mittelfeld pudelwohl fühlt. Mehr Mittelfeldspieler als je zuvor auf dem Rasen, doch genau diese sollen das neue Spiel der Hertha prägen. Offensiv bereits aus der Abwehr heraus, variabel im Mittelfeld und den Sturm mit den Flanken der Flügel füttern.

Soweit die Theorie, doch wie sieht es in der Realität aus?. Man mag es kaum glauben, doch in der Vorbereitung ging dieses Konzept voll und ganz auf. Nicht nur gegen unterklassige Gegner, bei denen auch Piotr Reiss wieder traf, und zwar gleich 14 Mal in zwei Spielen bei insgesamt 90 Minuten Einsatz, sondern auch gegen Bundesligisten.

Im Trainingslager wurden zunächst Unterhaching und der Hamburger SV mit dieser ansehnlichen Spielweise überrascht und geschlagen, doch wer nun dachte, das war's, der wurde im DFB-Ligapokal eines Besseren belehrt, denn erneut wurde der HSV von den Berlinern vernascht und ein weiterer großer Erfolg war das nun eingespielte Sturmduo Alves/Preetz, denn endlich schienen die Laufwege der beiden zu stimmen und der Brasilianer so richtig in Form gekommen zu sein. Doch eine Kurzschlussreaktion des Berliner Stürmerstars in Form einer Tätlichkeit gegenüber Nico Kovac sorgte für eine sechswöchige Sperre.

Doch auch ohne Alves konnte Hertha im Halbfinale des Ligapokals das Team von Bayer Leverkusen ausschalten und jeder sah, was für eine Bereicherung vor allem Stefan Beinlich für das Kreativspiel der Berliner darstellt.

Doch als nun alle schon von der Meisterschaft träumten, kam gerade noch rechtzeitig die Notbremse in Form der Bayern, die das Finale zum vierten Mal in Folge gewannen und Hertha mit 5:1 sogar deklassierten.

'Nun ja', dachten viele. Der Liga-Pokal gehört zur Vorbereitung, aber zum Bundesligastart im Münchner Olympiastadion präsentieren sich die Blau-Weißen wieder ganz anders, so tönte es spätestens nach dem 0:0 gegen AS Rom, dem letzten Vorbereitungsspiel.

Doch die Bayern siegten auch zum Saisonstart mit einem 4:1-Kantersieg gegen unsere Hertha. Nun erhoben natürlich wieder die Pessimisten die Stimme, die schon davon geredet hatten, wie schlecht es Hertha mit dieser Spielweise in der laufenden Saison ergehen würde. Doch keiner redete davon, wie gut die Bayern waren, sind und wohl noch länger sein werden, und dass es nun einmal wahrlich nicht einfach ist, gegen die Münchner zu bestehen, ob nun gegen den ersten oder den zweiten Kader. Also wartete alles gespannt auf das erste Heimspiel der Saison und was konnte besser sein, als auf die zuvor schon zweimal geschlagenen Hamburger zu treffen. Stefan Beinlich zeigte sich in der besten Form, die ein Spieler zum Auftakt seinen Fans präsentieren kann. Zwei Treffer erzielte er selbst und zwei bereitete er zum 4:0-Sieg über den HSV vor.

Hertha machte alles richtig und spielte so, wie es die Fans schon in der Vorbereitung

gesehen haben. Dass die Berliner nach einer 3:0-Pausenführung in der zweiten Hälfte einen Gang runterschraubten, ist ihnen nicht zu verdenken.

In dieser Form werden wir jedenfalls noch viel Freude an unserer Hertha haben, auch wenn einige nach dem knappen Pokalsieg schon wieder unken.

Sicher, das Spiel mit der Viererabwehrkette und dem schnellen Umschalten birgt ein gewisses Risiko, aber wenn alle konzentriert sind, jeder für den anderen mitläuft und so dessen Fehler ausbügelt, das System also so funktioniert, wie es sich Trainer Röber erdacht hat, dann werden wir diese Saison nicht nur schön anzusehenden Fußball, sondern auch eine erfolgreiche Hertha sehen.

Das spielerische Potenzial ist inzwischen um ein Vielfaches besser als das der Hertha nach dem Aufstieg und wenn Alves es schafft, nach der Sperre wieder in die Form zu gelangen, die er in der Vorbereitung kurz andeutete, dann kann es für die Berliner auf jeden Fall wieder um die Plätze 2 bis 4 gehen. Alles andere hängt von der Form der Bayern ab.







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