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Abschied von der Champions-League - Prag

(von Kai Lehmann)

Sportlich waren die Chancen auf ein Weiterkommen in der Champions-League bereits denkbar gering geworden (aber man weiß ja nie...), doch wir haben sooo lange darauf gewartet, da wollte ich mir auch die abschließenden Auswärtsspiele in Prag und Barcelona nicht nehmen lassen. Wer weiß, ob wir da so schnell wieder hinkommen.

Am 7. März kurz nach 9 Uhr früh ging es vom Parkplatz des Olympiastadions mit sage und schreibe insgesamt elf Bussen Richtung Prag. Wäre das Stadion nicht so klein - es wären bestimmt noch mehr geworden.

Konnte man die anderen Europapokal-Auswärtsspiele vernünftig meist nur per Flugzeug erreichen, so war das Spiel in Prag für den Geldbeutel des Fans eine willkommene Ausnahme. Schließlich ist Prag nicht weit.

Gedacht hatte ich so an vier Stunden Fahrzeit. Wie hatte ich mich getäuscht - es wurden über 7 1/2! Um auf die Autobahn Richtung Dresden zu gelangen, fuhr unser Busfahrer etwa eine Stunde quer durch Berlin (Olympiastadion - Schönefeld). Zwischendurch in Mariendorf stieg einer der Fans aus und ging nach Hause...(ob ihm die Fahrt schon zu lange gedauert hatte)? Da der Bus keine Toilette an Bord hatte, wurden nicht weniger als sechs Pausen eingelegt - teilweise direkt auf dem Standstreifen der Autobahn (da musste einer aber sehr dringend). Dafür wurde umso mehr geraucht (ich als Nichtraucher hatte es da besonders schwer). An der Grenze in Zinnwald hieß es dann über eine Stunde nur: warten. Als wir dann endlich gegen 16:45 Uhr in Prag eintrafen, gab es ein weiteres Problem. Der Mann, der uns die bereits bezahlten Eintrittskarten geben sollte, war natürlich nicht da! Wir durften also mal wieder eine geschlagene Stunde warten, bis er dann endlich auf dem Parkplatz eintraf und wir unsere Karten in Empfang nehmen konnten.

Um dann wenigstens noch etwas "Kultur" mitzunehmen, fuhren wir (Joachim, Michael, Andreas und ich) dann noch mal kurz drei Stationen mit der U-Bahn zum Wenzelsplatz. Wieder am Stadion trafen wir noch viele bekannte Gesichter und durften vor allem wieder eins: warten! Immerhin zwei Ordner hatte Prag für die etwa 3000 Hertha-Fans zur Einlasskontrolle abgestellt. Aber irgendwann waren wir dann doch im Stadion.

Die Stimmung vor, während und nach dem Spiel war jedenfalls beeindruckender als das Spiel (0:1). Von den Pragern war fast nichts zu hören (ca. 5000), dafür sorgten die Herthaner für richtige Heimspielatmosphäre. Kein Wunder, insgesamt kamen über 40 Busse aus Berlin. Selbst einige Spieler von Sparta Prag bedankten sich nach dem Schlusspfiff für die gute Stimmung in der Hertha-Kurve!

Gegen 23:00 Uhr ging es dann zurück nach Berlin - diesmal in knapp unter sieben Stunden (weniger Pausen und schnellere Grenzabfertigung).

Um 6 Uhr war ich dann im Bett, kurz darauf (9 Uhr) klingelte bereits wieder der Wecker - die Arbeit rief! Naja, was macht man nicht alles für den Verein - auch wenn er es einem selten dankt.

Eine Sache noch zum Schluss, sozusagen ein Reisetipp: Wer in Tschechien unterwegs ist und ein dringendes Bedürfnis verspürt, sollte es in den dafür hergestellten Einrichtungen verrichten, denn sonst kostet es pro Person 30,- DM, soviel wie übrigens auch der Eintritt zu diesem Spiel.







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