(von Harald Voß)

Wie in jedem Jahr, so fand auch in diesem November (genau: am 29.11.1999) die Hauptversammlung von Hertha BSC statt. Von den 7891 Mitgliedern hatten immerhin 783 den Weg in den aus allen Nähten platzenden Saal 3 des ICC gefunden - beim nächsten Mal wird Hertha BSC wohl einen größeren Raum anmieten müssen.

Und dabei standen nicht einmal besonders wichtige Entscheidungen auf der Tagesordnung. Und so beschränkte man sich auch meistens darauf, den jeweiligen Redner zu beklatschen.

Ganz klarer Punktsieger an diesem Abend war Manager Dieter Hoeneß, der allein 54 Klatschunterbrechungen zu verbuchen hatte, während Präsident Müller nur auf 18, Ingo Schiller auf 14 und Jörg Thomas auf 8 Beifallsbekundungen kam. Nach den Berichten der Präsidiumsmitglieder konnte Gerd Welker für den Vereinsausschuss immerhin noch 9 Klatscher einheimsen, während Wolfgang Holst, als wie immer erster Redner in der Aussprache zu den Berichten, sich mit 15 Beifallsunterbrechungen in die Spitzengruppe vorschieben konnte.

Als es schon ziemlich spät war, kam dann endlich die Satzungsänderung auf den Tisch, die noch auf der letzten Mitgliederversammlung mehrheitlich abgelehnt worden war. Nach langer Diskussion um einzelne Formulierungsfragen wurde schließlich bei nur wenigen Gegenstimmen beschlossen, dass zukünftig Vereinsmitglieder ein satzungsmäßig verbrieftes Kartenvorkaufsrecht gegenüber Nichtmitgliedern für jeweils eine Dauer- bzw. Sonderkarte (DFB-Pokal, Europapokal) haben. Außerdem erhält jedes Mitglied, welches bereits eine Dauerkarte hat, ein Anrecht darauf, denselben Platz auch im nächsten Jahr erwerben zu können. Für Mitglieder, deren Ehepartner / Freunde / Kinder etc. keine Vereinsmitglieder sind, bedeutet das also wieder, dass man sich zweimal anstellen darf - soviel Service haben wir von Hertha eigentlich gar nicht erwartet. Lustig wird es vor allem dann, wenn der Platz neben dem Vereinsmitglied bereits von einem anderen in der Vorkaufsrechtphase erworben worden ist...