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Verlag Harald Voß
Ein Hamburger in Berlin

(Gastbericht von HSV-Fan Sven Mischkies)

Freitag, 18. Februar 2000 - der Hamburger Sport Verein war zu Gast im Berliner Olympiastadion.

Der HSV hatte dafür zum Preis von 40,- DM (Hin- und Zurück) einen Sonderzug bis Berlin-Spandau organisiert, von wo es nur noch wenige S-Bahnstationen bis zum Olympiastadion sind. Natürlich wollte ich da auch dabei sein.

Ich hatte dabei das Glück, nicht mit irgendwelchen "Spacken" das Abteil teilen zu müssen, sondern mit relativ netten Zeitgenossen - die andererseits aber die ganze Fahrt über rauchen mussten. (Dumme Angewohnheit!)

Die Fahrt verlief soweit glatt, abgesehen von einer 15-minütigen Pause kurz vor Berlin, als wir irgendwo in der Pampa herumstanden. Wir kamen in etwa pünktlich (18:26 war geplant) im Bahnhof Spandau an. Ist ein netter Bahnhof mit ganz guter Akustik, dementsprechend war es dort relativ laut.

Eine möglicherweise kritische Situation gab es, als wir auf unsere S-Bahn warteten und plötzlich eine Gruppe Berliner auf unser Gleis kam - es passierte aber nichts. Ob wegen der Polizei oder weil die Berliner von sich aus friedlich waren, kann ich nicht sagen, da ich das nur am Rande mitbekam.

Na ja, also wir warteten auf die Bahn... und warteten... und irgendwann kam sie dann auch. Wir stiegen ein und warteten, dass sie abfuhr... und warteten... und warteten... Irgendwann fuhr sie dann auch los, und mit ca. einer halben Stunde Verspätung kamen wir am Stadion an, wo ich den falschen Ausgang (des S-Bahnhofs) nahm und so mein Treffen mit Tim, Alex, Harald und Bert, die ich über das Internet kennen gelernt hatte und nun mal in natura treffen wollte, verpasste. Das war aber nicht weiter tragisch, denn wir sind ja mit den Mitteln der modernen Kommunikation gesegnet und konnten uns so für nach dem Spiel verabreden.

Na gut, jetzt ging ich also zum Stadion und stellte mich da an. Und wartete... und wartete... Ich finde es ja positiv, dass bei Hertha gründlicher kontrolliert wird als bei uns, aber es wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn man dazu mehr Ordner/Kontrolleure postieren würde. Ach ja: Kurz vor mir wurde einer zurückgeschickt, der die falschen Schuhe anhatte!?! Egal, irgendwann kam auch ich dran, wurde nur kurz kontrolliert (mache wohl einen Vertrauen erweckenden Eindruck), bin ins Stadion und habe mir dort erst einmal eine Toilette gesucht.

Erleichtert bin ich dann zu meinem Platz gegangen und habe der Dinge geharrt, die da kommen sollten.

Zu dem Spiel möchte ich als Hamburger lieber nicht soviel sagen, außer dass es - passend zum Wetter (knapp über 0 Grad, dazu eine Art Möchtegern-Schneeregen) und der Stimmung im Stadion (mau von beiden Seiten) - das Schlechteste des HSV war, was ich seit Dezember 1998 (ratet mal, gegen wen) gesehen habe (mit der Ausnahme des Heimspiels gegen Basel im UI-Cup, aber das war ein Sonderfall).

Nachdem Hertha-Freund Bert mich nach Spielschluss gefunden hatte, ging es zur Vereinskneipe der Hertha-Freunde ´92 (oder so), dort trank ich meine Cola und Bert, Alex, ich und die sonstigen Anwesenden (Tim war nicht da, er hatte VERSCHLAFEN(!), und die sonstigen Anwesenden waren ein gar seltsames Völkchen, besonders deren Kleidung sah sehr merkwürdig aus - Blau-weiß ist doch wohl vollkommen aus der Mode, oder?) unterhielten sich über Diverses und sahen dann RAN. Und unterhielten uns... und sahen RAN... und unterhielten uns... und sahen RAN... Und als RAN zu Ende war, war mein Sonderzug auch fast schon weg.

Wir (Alex, der mich auf den richtigen Weg bringen sollte und ich) beeilten uns zwar noch zur U-Bahnhaltestelle, aber dort angekommen, konnten wir nur noch der Bahn nachgucken. Also ging es wieder zurück zur Kneipe, wo man mir erst einmal erklärte, dass jetzt alles zu spät sei und ich in Berlin bleiben müsse, um am nächsten Tag zurückzufahren.

Meine Freude war natürlich groß, denn als Student zahlt man ja gern die 88,- DM für den IC zurück nach Hamburg. Dieses Gefühl wurde zwar durch die Idee gelindert, eventuell am nächsten Tag Eishockey zu sehen (sowas gibt es in Hamburg ja nicht - zu den Crocodiles kann man als HSVer ja nicht gehen), aber Bert wollte irgendwie nicht zu den Eisbären - die Preußen wären ja auch o.k. gewesen, aber die hatten ein Auswärtspiel.

Na ja, Bert hatte mir ja sowieso schon angeboten, bei ihm zu übernachten und so gegen 1:30 fuhren wir (Alex war schon vorher gegangen) dann auch zu ihm, Bert "prügelte" sich via Internet noch verbal mit ein paar Polen, ich schlief mit einer Katze auf dem Kopfkissen, wurde von Bert fast aus dem Bett gedrängt (Dass sich so ein Hänfling sooo breit machen kann... tststs...), scheuchte am Morgen danach den armen, sichtlich verschlafenen Bert aus dem Bett, kaufte mir eine Zahnbürste bei Aldi und wurde von Bert zum Bahnhof gebracht, wo ich dann, von der Deutschen Bahn um 88,- DM ärmer gemacht, nach Hause gefahren und - endlich - um 13:00 in Hamburg ankam.







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