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Die Lage

(von Harald Tragmann)

Nachdem Hertha mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen der abgelaufenen Saison beim SC Freiburg (2:0) und gegen den HSV (6:1) den Einzug in die Qualifikation zur Champions-League geschafft hatte und die Neueinkäufe während der Vorbereitung in das Team integriert wurden, befinden sich die Berliner schon wieder mittendrin im Bundesligaalltag.

Aber es kamen auch neue Herausforderungen auf das Team in Blau und Weiß zu. So war Hertha zum ersten Mal zur Teilnahme am Ligacup berechtigt, in dem die Berliner im ersten Spiel auf Borussia Dortmund trafen und nach einer 1:2-Niederlage in vorletzter Minute allerdings ausschieden.

Während der Vorbereitung konnten Sebastian Deisler und Marko Rehmer bereits unter Beweis stellen, dass sie wirkliche Verstärkungen für die Berliner sind, um so schlimmer, dass sich Marko Rehmer bereits vor Saisonbeginn verletzte und den Herthanern auch noch einige Wochen fehlen wird. Auch Ali Daei ließ bereits in der Vorbereitung seine Kopfballstärke erkennen, konnte sich jedoch noch nicht mit Sturmpartner Michael Preetz einspielen, der zeitgleich zusammen mit Dariusz Wosz bei der Nationalelf in Mexiko weilte. Mit fast 25.000 verkauften Dauerkarten wurde Herthas Rekord vom Vorjahr indes erneut gesteigert.

Umso gespannter waren dann alle auf die große Europapremiere nach über 20 Jahren. Noch vor dem Bundesligastart musste Hertha BSC zu Hause im Olympiastadion im ersten Qualifikationsspiel zur Champions-League gegen Anorthosis Famagusta antreten und 42.500 Zuschauer konnten sich davon überzeugen, dass das Zusammenspiel des neuen Sturmduos hervorragend funktionierte. Bereits nach 86 Sekunden schraubte sich Ali Daei in die Luft, um nach Wosz-Flanke das 1:0 gegen die Zyprioten zu erzielen. Sein zweiter Kopfball in der 57. Minute landete zwar nicht im Netz, da Torhüter Panayiotou ihn gerade noch parieren konnte, doch Michael Preetz stellte mit einem schönen Abstauber das 2:0 Wunschergebnis Jürgen Röbers her. Großer Wermutstropfen war allerdings der verletzungsbedingte Ausfall von Libero Kjetil Rekdal, der sich zum dritten Mal innerhalb von 18 Monaten das Wadenbein brach.

Vier Tage später hieß es dann Umschalten auf Bundesligaalltag, der ja bekanntlich trotz aller Europaeuphorie im Vordergrund stehen sollte.

Doch auch die Premiere zu Hause gegen den FC Hansa Rostock sollte vor fast 66.000 Zuschauern gelingen. Neuzugang Kostas Konstantinidis durfte beweisen, dass er den Liberoposten für Rekdal ausfüllen kann, Deisler zeigte, dass er Hertha diese Saison spielerisch ganz weit nach vorne bringt und sowohl als Vorbereiter wie auch als gefährlicher Freistoßschütze brillieren kann. Nach schnellem 0:1 Rückstand hatten die Berliner ihr Stellungsspiel gefunden und nach Eigentor von Ehlers zum 1:1 war es erneut Ali Daei, der nach hervorragender Deisler-Flanke die Herthaner mit 2:1 in Führung brachte. Nach der Pause sollten dann Wosz, Tretschok und der Ex-Borusse Kovacec auf Rostocker Seite den zwischenzeitlichen 4:2-Spielstand herstellen, bevor Sebastian Deisler mit einem Freistoßtor für den 5:2-Endstand sorgte.

Fünf Tage später dann folgte die Auswärtspremiere auf der Bielefelder Alm, wo es die neu erstarkte Arminia den Herthanern recht schwer machte und nach der Pause gar mit 1:0 in Führung ging. Erst in den letzten 20 Minuten fanden die Berliner zu ihrem Spiel und entfachten einen tollen Sturmlauf, der mit einem Traumfreistoßtor von Sebastian Deisler in der 82. Minute zum 1:1-Endstand belohnt wurde. Allerdings hatte auch dieses Spiel wieder einen negativen Beigeschmack, denn mit dem Unterarmbruch von Michael Preetz ging Herthas Verletzungsmisere in die nächste Etappe.

Und schon durften sich die Spieler langsam an den sie künftig begleitenden neuen Spielrhythmus gewöhnen, der ihnen fast jede Woche zwei Pflichtspiele beschert, denn bereits fünf Tage später stand das große Qualifikations-Rückspiel auf Zypern an.

Nachdem die Mannschaft zwei Tage Zeit gehabt hatte, sich an das heiße Klima auf der Insel zu gewöhnen, galt es nun, den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel zu halten, um den Traum von der Champions-League wahr werden zu lassen und obwohl es wahrlich kein schönes Spiel war und ein Aracic-Tor in der 45. Minute wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde, reichte das 0:0 auf Zypern letztendlich für das Erreichen der Königsklasse.

Mit großer Erwartung saßen die Fans dann auch am nächsten Tag Punkt 16:00 Uhr vor dem Fernseher, um die Auslosung live mitzuerleben. Mit AC Mailand, Galatasaray Istanbul und dem FC Chelsea hat Hertha dann auch drei absolute Topmannschaften zugelost bekommen, allesamt attraktive Gegner, die zu schlagen nicht einfach sein wird, aber vielleicht können die Berliner ja doch für die eine oder andere Überraschung sorgen, so wie in der Vorbereitung, als der FC Barcelona geschlagen wurde. Am 28.8. hieß es dann wieder Ligaalltag. Gegen Werder Bremen wollte man mit einem erneuten Heimsieg den Bundesligaauftakt möglichst gelungen gestalten und in der ersten Halbzeit sah auch alles danach aus. Aracic, für Preetz in den Sturm gerückt, erzielte nach 10 Minuten die 1:0-Führung und in den folgenden 35 Minuten hätte Hertha noch ein oder zwei Tore mehr schießen können, ja sogar müssen. Als das Verletzungspech jedoch den Berlinern treu blieb und in der 37. Minute auch noch Sebastian Deisler verletzt vom Platz ging, der somit auch auf sein Länderspieldebüt verzichten muss, verlor Herthas Spiel an Linie und die Bremer konnten nach spielerischer Steigerung noch den 1:1-Endstand erzielen.

Für viele Fans sicherlich enttäuschend, doch wir werden uns diese Saison noch daran gewöhnen müssen, dass nicht alle Spiele aufgrund des neuen Spielrhythmus erfolgreich beendet werden.







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