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Verlag Harald Voß
Aachen trauert

(von Ingo Deloie)

Dienstag, 11. Mai 1999. Ich fuhr zur Geschäftsstelle, um mir Karten für das vielleicht entscheidende Spiel der Alemannia in Erkenschwick zu kaufen. Alles normal. Da die übliche Verkaufsstelle geschlossen war, fragte ich einen Fan, wo es die Karten gäbe; ich kaufte die Tickets und kehrte zum Eingang zurück.

Plötzlich gingen Bürotüren auf, Leute mit Handys liefen aufgeregt hin und her, tränenüberströmt, ebenso der hilfreiche Fan, den ich schließlich nach der Ursache dieser Stimmung befragte.

Auf diese Weise erfuhr ich wohl als einer der ersten Fans vom Tode unseres Trainers. Unfassbar. Nach und nach trudelten fröhlich gestimmte Alemannenanhänger ein, die sofort in sich zusammenfielen, als sie die Nachricht vernahmen. Wer diese Szenen vor Ort miterlebt hat, wird sie so schnell nicht wieder vergessen. Männer, Frauen, Teenager und Jungen, die sich ihrer Tränen nicht schämten. Plötzlich waren Radio und Fernsehen da und sprachen uns an, aber wir waren für Kommentare einfach nicht zu haben. Der Vorverkauf wurde erst einmal abgebrochen und die Geschäftsstelle geschlossen. Bis zur Pressekonferenz. Es kamen immer mehr Fans an, die Blumen vor dem Eingang niederlegten, um irgendwie ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Um diese tiefe Trauer zu verstehen, muss man wissen, was Werner Fuchs der Alemannia und ihren Fans bedeutet hat. Er war es, der aus dem Nichts einen Aufstiegskandidaten formte. Er war ehrgeizig und kümmerte sich um jede Kleinigkeit selbst. Sein Engagement für den Verein ging weit über das Normale seines Berufes hinaus. Er war volksnah, nicht einfach ein Trainer, der seinen Job machte, um sich sein Brot zu verdienen, er war ein echter Alemanne, hing mit Leib und Seele an diesem Verein. Einige Fans und Mitglieder diverser Fanclubs, mit denen ich gestern sprach und die mit ihm per Du waren, erzählten mir, dass sie nach dem vorentscheidenden Spiel gegen Münster noch bis in die tiefe Nacht vor dem Vereinsheim der Alemannia gesessen hatten. Plötzlich kam gegen 0.30 der Trainer heraus, setze sich im Regen zu ihnen auf die Stufen und freute sich mit ihnen über den Erfolg. Jetzt kann der so überaus beliebte Trainer die Früchte seiner Arbeit nicht mehr ernten. Der unbeschwerte Aufstieg ist uns nicht vergönnt, es relativiert sich manches angesichts dieses Trauerfalls. Unser Mitgefühl gilt Monika Fuchs und Sohn Marco. Wir werden Werner Fuchs nie vergessen.







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