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Die Lage in der Bundesliga

(von Harald Tragmann)

Seit dem 14. Mai ist es amtlich: Hertha BSC ist nach über 20 Jahren wieder für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert.

Mit einem 2:0 vor ausverkauftem Haus gegen die Gäste von Hansa Rostock sicherte sich die Hertha einen Platz im UEFA-Cup und der Vorsprung auf Platz 5 zwei Spieltage vor Saisonende lässt sogar noch auf die Qualifikationsrunde zur Champions League hoffen.

Die Ergebnisse des 33. Spieltages standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest, doch womöglich ist das zuletzt gesteckte Ziel sogar schon erreicht und alles hofft auf ein gutes Abschneiden in den beiden Qualifikationsspielen am 11. und 25. August.

Bisher hatte man ja bei Hertha nur hinter vorgehaltener Hand über das Erreichen eines europäischen Wettbewerbs gesprochen, doch die gute Serie in 1999 bei nur einer Niederlage ließ den Traum wahr werden.

Am 20.3. sorgten Preetz und Herzog mit ihren Toren für einen 2:1-Sieg über die Münchner Löwen, die nach hervorragender Hinrunde mittlerweile ins Niemandsland der Tabelle abgesunken sind.

Beim Abstiegskandidaten Borussia Mönchengladbach folgte mal wieder ein Auswärtssieg. Preetz sorgte für die Pausenführung der Berliner, die durch zwei Witeczek-Tore nach der Pause zunächst zunichte gemacht wurde. Doch Thom erzielte mit einem glücklichen Schuss den Ausgleich und abermals Preetz sowie Sverrisson stellten schließlich den 4:2-Endstand her.

Gegen den VfB Stuttgart folgte ein schlechtes Heimspiel, das die Herthaner dank ihrer Moral aber doch noch für sich entscheiden konnten. Preetz verschoss sogar einen Elfmeter, doch Aracic sorgte nach 57 Minuten endlich für die Führung. Dann das viel diskutierte erste Saisontor von Andreas Neuendorf. Wunderschön von außen über den Torwart ins Netz gehoben, jedoch zuvor mit der Hand vorgelegt, führte es zwar zum 2:0-Sieg der Hertha, brachte 'Zecke' jedoch auch zwei Spiele Sperre durch den DFB ein.

Vier Tage später dann folgte im Heimspiel gegen den MSV Duisburg die einzige Niederlage dieses Jahres. Nach frühem 0:1 Rückstand sorgte Dick van Burik mit einem Eigentor kurz nach Wiederanpfiff sogar für das 0:2. Preetz konnte zwar zwischenzeitlich noch verkürzen, trotzdem entschieden die Zebras das Spiel mit 3:1 für sich. Für einen ausgelaugten Wosz kam nach langer Zeit Bryan Roy wieder ins Spiel und wurde für seine gute Leistung mit einem Einsatz von Beginn an in der kommenden Auswärtpartie beim 1.FC Nürnberg belohnt.

In Nürnberg reichte es zwar nur zu einem 0:0, doch Roy bewies, dass er zurecht aufgestellt worden war und Hertha zeigte, dass sich die Heimniederlage nicht negativ auf die Spielweise der Berliner auswirkte.

Im Heimspiel gegen den VfL Bochum zeigte Roy erneut, dass er wieder eine echte Verstärkung für die Berliner werden könnte, doch zur Pause musste er leider mit einem Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Ein schwerer Schlag für ihn, wo er sich gerade wieder in die Stammelf gespielt hatte. Doch wir wünschen ihm schnelle Genesung und sind sicher, dass er für Hertha in der Form, die er zuletzt zeigte, eine große Bereicherung für die kommenden Aufgaben darstellen wird.

Gegen Bochum konnte der zuletzt in die Kritik geratene Spielmacher der Berliner, Dariusz Wosz, sein Spiel der Saison machen. Nach einem Alleingang hämmerte er den Ball aus 20 Metern zum 1:0 ins Netz. Durch zwei weitere Tore von Herzog und Hartmann ging Hertha sogar mit einer 3:0-Führung in die Halbzeitpause. Die Bochumer konnten zwar noch zum zwischenzeitlichen 1:3 verkürzen, doch der an diesem Tage überragende Wosz stellte nach Traumkombination mit Tretschok den 4:1-Endstand her.

Gegen Leverkusen war nach langer Verletzung Kapitän Rekdal auch wieder von Beginn an dabei und mit großer Moral konnte ein zweimaliger Rückstand wieder ausgeglichen werden, zunächst unter Mithilfe des Leverkuseners Nowotny, der einen Kopfball von Wosz in die eigenen Maschen lenkte und dann durch Herzog, der mit seinem zweiten Bundesligator für Hertha den 2:2-Endstand erzielte, welcher auch durch seinen späteren Platzverweis nicht mehr gefährdet wurde.

Im Heimspiel gegen Mitkonkurrent Wolfsburg herrschte dann die beste Stimmung des Jahres, unter der Hertha Dauerdruck machte und Preetz das Spiel mal wieder mit zwei Toren allein entschied. Nach der Pause kam der zur Winterpause zu Hertha gewechselte Anthony Sanneh zum Einsatz, der sich so gut in Szene setzte, dass er vier Tage später gegen die Bayern sogar von Beginn an spielen durfte.

3.000 Berliner begleiteten Hertha zur Meisterfeier nach München und nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem schnellen Rückstand in der 12. Minute durch Jancker kamen die Herthaner nach der Pause besser ins Spiel und hatten nach dem 1:1-Ausgleich durch Andreas Schmidts Flugkopfball sogar noch die Chance zum Sieg. Sanneh stellte unter Beweis, dass auch er noch wertvolle Dienste für Hertha leisten könnte, wenn sich auch seine Treffsicherheit vorm gegnerischen Tor noch verbessern muss.

Nach diesen erfolgreichen Ergebnissen der letzten Wochen hatten es die Berliner selbst in der Hand, im Heimspiel gegen Rostock alles klar zu machen für den UEFA-Cup und so strömten 76.000 Zuschauer ins Olympiastadion, während viele sogar ohne Karte wieder den Heimweg antreten mussten.

Mit Neuendorf und Hartmann sorgten schließlich ein Berliner und ein Brandenburger dafür, dass Hertha BSC nach über 20 Jahren wieder im europäischen Fußball vertreten ist. Konnten die Rostocker bis zur Pause noch einigermaßen mithalten und Torhüter Pieckenhagen einen Rückstand verhindern, so ließ Neuendorf mit seinem 20-Meter-Hammer in der 73. Minute den Hanseaten keine Chance mehr und Hartmann sorgte nach weiteren ausgelassenen Chancen der Herthaner schließlich im Alleingang für den 2:0-Endstand.

Aus den letzten beiden Spielen beim SC Freiburg und zu Hause gegen den HSV braucht Hertha ohne fremde Mithilfe noch einen Sieg, um die Qualifikation für die Champions-League zu erreichen und wenn dies nicht schon am vergangenen Wochenende in Freiburg geschehen ist, so sind wir doch optimistisch, dass dies im hoffentlich erneut ausverkauften Olympiastadion gegen den Hamburger SV gelingen wird.

Wir sagen auf jeden Fall jetzt schon 'Danke Hertha für die tolle Saison'. Nach all den dunklen Jahren in den Niederungen der zweiten Liga und dem Zwischenspiel in der Amateurliga werden nun all die Fans belohnt, die auch in dieser Zeit immer treu zu ihrer Hertha standen und jeder Schmäh widerstanden. Nun endlich ist Hertha wieder da, wo sie schon in den Siebziger Jahren war, unter den besten Teams der Bundesliga und im großen Konzert des europäischen Spitzenfußballs.







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