(von Marco Lutz)

Für die meisten Hertha-Fans ist die Begegnung Hertha BSC - SC Freiburg ein Spiel wie jedes andere. Für mich jedoch ist dieses Spiel etwas Besonderes, da ich in der Nähe von Freiburg geboren bin und der SC Freiburg dadurch nach Hertha mein Lieblingsverein ist. Leider hat es bisher aber mit einer Fanfreundschaft zwischen beiden Vereinen nicht geklappt.

Das sollte sich an diesem Wochenende ändern. Über das Internet haben wir versucht, Verbindung zu Freiburger Fanclubs herzustellen. Klappte auch ganz gut. Zwei Tage vor dem Spiel nahm ich dann persönlichen Kontakt zur "Fangemeinschaft SC Freiburg" auf. Kaum hatte ich den Hörer aufgelegt, erfuhr ich von der Spielabsage. Also gleich noch einmal im Schwarzwald angerufen, um Bescheid zu sagen. Doch dort war man schon informiert. Umso erstaunter war ich dann, als mir die Freiburger sagten, sie kommen trotzdem. Da sie im Vorfeld schon Hotelzimmer bestellt hatten, wollten sie sich ein schönes fußballfreies Wochenende in Berlin machen.

Freitag, 18.45 Uhr bei Holst am Zoo. Ich sitze gerade mit netter Begleitung bei einem Bier, als sich 7 Gestalten unserem Tisch nähern. Da wir eh gleich gehen wollten, wechselten wir an die Bar, damit die sieben alle Platz hatten. Von meinem neuen Sitzplatz aus sah ich zu meiner Freude, dass einer aus der Truppe ein Sweatshirt mit SC Freiburg-Aufnäher anhatte. Nachdem meine Begleitung die Kneipe verlassen hatte, fragte ich die Freiburger, ob ich mich zu ihnen setzen dürfte. Na klar, durfte ich!

Ich stellte mich vor und erzählte, dass ich vor ca. vier Jahren einmal Kontakt zu einem SC Freiburg Fanclub "Ortenau" gehabt hatte, doch diese Verbindung war dann eingeschlafen, worüber ich halt sehr enttäuscht war. Den Namen des damaligen Vorsitzenden habe ich mir aber gemerkt. ER hieß Matthias Bläsi. Als ich den aussprach, fingen plötzlich alle an zu lachen. Ich wusste gar nicht warum. Dann kam die Auflösung. Vor mir saß der Fanclub "Ortenau" und neben mir Matthias Bläsi. Ich habe bisher eigentlich nicht an solche komischen Zufälle geglaubt, aber seit diesem Abend ist wohl alles im Leben möglich. Als ich in die Runde fragte, was denn am heutigen Abend noch angesagt sei, gab es nur unwissende Blicke. Das Einzige, was sie wollten, war Spaß. Den sollten sie haben. Gegen 21.00 Uhr verließen wir Holst am Zoo, um das "Maskottchen", das Vereinslokal der Hertha-Freunde '92, vorzustellen. Nachdem wir uns dort rund zwei Stunden amüsiert hatten, machten wir uns auf den Weg in den "Pupasch". Dort ging die Party dann richtig los. Bis in den frühen Morgen tanzten, sangen und tranken wir. Wenige Stunden später holte ich die "verkaterten" Freiburger vom Fanclub Ortenau vor ihrem Hotel ab, um mit ihnen einen Frühschoppen zu machen. Auch die Fangemeinschaft Freiburg, mit der ich ja ursprünglich ein Treffen ausgemacht hatte, fand sich nun ein.

Da die Badenser auch etwas für ihre Allgemeinbildung tun wollten, machten sie eine Besichtigungstour zum Brandenburger Tor, während ich nach Hause fuhr, um etwas Schlaf nachzuholen. Eigentlich hatten wir uns um 17.00 Uhr bei Holst am Zoo zum Abschiedsbier verabredet, aber ich habe verschlafen. Sorry, Jungs! Gegen 21.00 Uhr fuhren die Freiburger wieder gen Heimat, so dass ich mich leider nicht mehr verabschieden konnte. Es waren trotzdem tolle Stunden mit den Freiburgern und ich hoffe bzw. ich bin mir sicher, dass der Kontakt jetzt nicht mehr abreißt.