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Verlag Harald Voß
6 Jahre Hertha-Freunde

Weihnachts- und Jubiläumsfeier im Maskottchen (von Harald Voß)

Am 25. November 1992 war der offizielle Gründungstag der Hertha-Freunde '92. Wie in jedem Jahr muss so etwas gebührend gefeiert werden! Natürlich stellt sich im Vorfeld solch einer Veranstaltung immer die schwierige Terminfrage. Man will es möglichst allen recht machen, was natürlich unmöglich ist.

Da die Hertha-Freunde einen verhältnismäßig großen Anteil von Mitgliedern außerhalb Berlins haben, war eines klar: Irgendwie muss der Termin mit einem Bundesligaheimspiel verknüpft werden, um möglichst vielen auswärtigen Mitgliedern einen doppelten Anreiz zum Kommen zu geben.

Wie es der Spielplan so wollte, stand am 21.November - nur vier Tage vor dem Jubiläumstermin - das Spiel gegen die Münchner Bayern auf dem Programm, das erste Samstagsheimspiel der Hertha in dieser Saison! Damit war die Terminfrage geklärt, die Feier sollte nach dem Spiel gegen den deutschen Rekordmeister stattfinden!

Zugegeben, ein bisschen in Sorge waren wir freilich ob des eventuellen Ergebnisses, feiert es sich doch nach einem Sieg wesentlich besser als nach einer Niederlage. Aber schließlich hatte man ja bereits in der Vorsaison die Münchner mit einer Niederlage nach Hause geschickt, ob sich die Bayern noch einmal diese Blöße geben würden?

Aber Spiele gegen Bayern München haben immer auch eine besondere Problematik: Aufrund der großen Attraktivität ist es immer sehr schwer, dafür ausreichend Karten zu bekommen! Und natürlich kam es so, wie es kommen musste. Nicht alle Mitglieder konnten sich rechtzeitig dazu entschließen, uns ihr Kommen mitzuteilen, so dass das Stadion natürlich längst ausverkauft war, als dann plötzlich der Anruf kam: "Wir kommen!"

So auch unsere norwegischen Mitglieder aus Oslo: etwa zweieinhalb Wochen vor dem Spiel teilten sie uns mit, dass sie einen günstigen Flug von Oslo über Stockholm nach Berlin ergattert hatten und nun mit uns feiern wollten. Aber wie sollte man jetzt noch an Karten herankommen? Glücklicherweise hatte Hertha BSC die Idee mit dem "Mitgliederblock", einem reservierten Block, in dem Mitglieder von Hertha BSC bis ein Heimspiel vor dem jeweiligen Termin noch Karten erwerben konnten. Danke, Hertha, für diese Idee! So konnten wir unsere Norweger doch noch mit Karten versorgen.

Samstag, 21. November 1998:

Samstag - das verdient noch einmal besondere Betonung: Samstag! Endlich einmal spielte Hertha BSC nicht an einem Freitag- oder Sonntagabend, nein, es war wirklich Samstag - zum ersten Mal in dieser Saison!

Und ebenfalls zum ersten Mal in dieser Saison - trotz aller Unzulänglichkeiten dieses Stadions ist es immer wieder ein imposanter Anblick - ein restlos ausverkauftes Berliner Olympiastadion. Wir können uns noch zu gut an die vergangenen langen Jahre mit lediglich 4-stelligen Zuschauerkulissen erinnern, als dass uns bei diesem Anblick nicht immer wieder ein kleine Gänsehaut überzieht, wenn dann die gesamte Kurve aufsteht und "Nur nach Hause" singt.

Die erste Überraschung bereitete uns dann Ottmar Hitzfeld höchstpersönlich: Mario Basler, den wir in Berlin immer noch in sehr guter Erinnerung haben, und Giovanne Elber saßen nur auf der Bank, Stefan Effenberg fehlte völlig!

Gar nicht überrascht hat uns die druckvolle Spielweise der Münchner Bayern, nicht umsonst waren die Bayern in allen Spielen zuvor erst einmal als Verlierer vom Platz gegangen. Doch glücklicherweise stand unsere Abwehr relativ stabil. Doch dann kam die gelb-rote Karte für Dick van Burik!

Das war's, dachten wohl nicht nur wir, aber noch stand es ja 0:0, noch war nichts verloren. Und als dann Michael Preetz einen Konter zum sehenswerten 1:0 abschließen konnte, war der Jubel einfach grenzenlos. Nun wechselten die Bayern Elber und Basler ein, doch es nützte ihnen nichts mehr. Hertha schaffte es, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten, und wir verfluchten alle unsere eigene Terminplanung, die uns dazu zwingen wollte, schnell nach Hause zu fahren, um uns für die Feier umzuziehen. Aber egal: "Nur nach Hause, nur nach Hause geh'n wir nicht!"

So kam es, dass unsere private Zeitplanung völlig über den Haufen geworfen wurde, wir viel später als erwartet zu Hause waren, und wir, anstatt gemütlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Maskottchen zu fahren, uns doch in den Parkplatzsuchverkehr in der Berliner Innenstadt einreihen mussten und unsereins die Weihnachts- und Jubiläumsfeier nüchtern überstehen "durften". (Einer muss ja fahren...)

Besonders frustrierend war das beim Anblick unserer norwegischen Freunde, die irgendwo auf eine scheinbar nie enden wollende Bierader gestoßen zu sein schienen. Natürlich war die Stimmung ob des tollen Ergebnisses unserer Hertha überragend, nur Carsten - unser in Köln lebender Exil-Berliner - und Joachim - unser in Berlin lebender Exil-Kölner bekamen sich dauernd in die Haare ob der Vorzüge und Nachteile dieser kleinen westdeutschen Ortschaft. Joachim versuchte dauernd, Carsten von den Vorzügen Kölns zu überzeugen, was dieser aber immer wieder mit einem echten Schultheiss herunterspülen konnte. Wäre die Feier nicht irgendwann zu Ende gewesen, so würden sie bestimmt noch heute diskutieren.

Währenddessen versuchten sich einige zu NDW-Rhythmen singend auf der Tanzfläche (die Tanzfläche ist nicht nur zum Tanzen da), was wiederum andere dazu verleitete, ganze Filme mit denselben Motiven singend-tanzender Hertha-Freunde zu füllen.

Eine der Hauptattraktionen war wie immer unsere Tombola. Im Gegensatz zu anderen Tombolaveranstaltungen steht bei uns immer der Spaß im Vordergrund, weshalb auch alle Einnahmen wieder in Form von Preisen ausgeschüttet wurden. So sah man dann nachher viele frohgelaunte Gesichter, wenn mal wieder einer gleich mehrere der attraktiven Mini-Radios sein Eigen nennen konnte bzw. der Spielautomat just von demjenigen gewonnen wurde, der noch vom letzten Jahr einen im Keller zu stehen hat. Da blühte natürlich der Tauschhandel.

Richtig den Vogel abgeschossen freilich hat Bernd, der es schaffte, bei 20 Losen neben 17 Nieten (absoluter Rekord mit Abstand) noch eine kaffeekannenförmige Eieruhr nebst zwei Adventskalendern zu gewinnen, zumal seine Freundin solch eine Eieruhr sowieso schon immer haben wollte, nur war Bernd bisher dafür das Geld zu schade gewesen...

Irgendwann ist freilich auch die schönste Party einmal zu Ende, so dass man sich, bepackt mit den teilweise unnötigsten Gegenständen, die man sich denken kann, wieder auf den Heimweg machte. Beim nächsten Mal sind jedenfalls sicher alle wieder dabei!

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