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Wir erinnern uns...

(von Harald Tragmann)

Zum vierten Mal kommt es in einer Hauptrunde des DFB-Pokal zu einer reinen Berliner Begegnung, was erst nach Einführung der Bundesliga möglich wurde, denn zuvor war nur der Berliner Pokalsieger für die Hauptrunden des Deutschen Pokals qualifiziert, doch von nun an waren automatisch der Berliner Teilnehmer der Bundesliga und der Berliner Pokalsieger qualifiziert.

Das erste Derby ergab sich in der 2. Hauptrunde der Saison 1974/75. Durch Einführung der zweigleisigen zweiten Liga wurde das Teilnehmerfeld in der 1. Hauptrunde auf 128 Mannschaften aufgestockt, so dass mit Hertha BSC und Tennis Borussia als Bundesligisten sowie Wacker 04 als Teilnehmer der 2. Liga Nord und vier weiteren lokalen Vertretern insgesamt sieben Berliner Teams in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokal starteten.

Während Hertha BSC und Wacker 04 ausschieden, kamen Tennis Borussia sowie drei Berliner Amateurvereine weiter und so trafen die Borussen in Runde 2 auf Rapide Wedding und gewannen das Spiel mit 4:0.

Zum nächsten Berliner Derby sollte es acht Jahre später kommen, als die Jungs von Hertha BSC in der 1. Hauptrunde der kleinen Hertha 03 aus Zehlendorf zugelost wurden. Der DFB verbot damals, das Spiel im Olympiastadion auszutragen und so trafen sich beide Teams im Mommsenstadion vor 6.000 Zuschauern und die Zehlendorfer sollten fast zum Stolperstein für die Profis werden, denn erst in der zweiten Hälfte der Verlängerung konnten die Profis den 4:2-Endstand herstellen, nachdem es schon zur Pause der regulären Spielzeit 2:2 gestanden hatte.

Das letzte reine Berliner Derby fand in der 1. Hauptrunde der Saison 1991/92 statt, als es dem Berliner Pokalsieger BFC Türkiyemspor gelang, den damaligen Berliner Zweitligisten Blau-Weiß 90 mit 2:1 zu schlagen.

Nun soll mit Tennis Borussia gegen Hertha BSC das vierte Derby steigen und da können wir zumindest die Aufeinandertreffen im Berliner Pokal, also den Vorrunden zum DFB-Pokal, auswerten.

Bereits vor Einführung des Deutschen Pokals im Jahre 1935 trafen Hertha BSC und Tennis Borussia 1932 und 1933 im Berliner Verbandspokal aufeinander, wobei jeder einmal die Nase vorn hatte. Während der Zeit des dritten Reiches, als der Deutsche Vereinspokal von 1933 bis 1945 als Tschammer-Pokal ausgetragen wurde, trafen beide Teams nur einmal im Pokal aufeinander, als Hertha BSC die Borussen am 4.7.1943 mit 4:3 n.V. bezwingen konnte.

Nach Kriegsende stoßen wir auf eine Paarung der 2. Runde des RIAS-Pokal am 30.11.1947 zwischen den Teams der SG Gesundbrunnen und der SG Charlottenburg, welche die Charlottenburger mit 2:1 gewannen. Diese Partie rührt noch aus der Zeit, als die Vereine von den Alliierten verboten waren, die bestehenden Spielgemeinschaften jedoch gleichbedeutend mit den alten Traditionsvereinen waren.

Am 12.8.1951 konnten die Borussen im Viertelfinale des Berliner Pokals die Herthaner mit 4:0 erneut besiegen, doch der DFB-Pokal-Wettbewerb wurde erst ein Jahr später wieder aufgenommen. Am 9.4.1960 gab es einen 5:1-Sieg der Blau-Weißen über das Amateurteam der Borussen.

Nach Einführung der Bundesliga trafen Hertha BSC und Tennis Borussia noch viermal in der Berliner Ausscheidung zum DFB-Pokal aufeinander, und zwar in den Jahren 1965 bis 1967 sowie 1987, als sich Hertha BSC durch Abstieg in die Amateurklasse für den Deutschen Pokal qualifizieren musste.

Am 7.11.1965 mussten sich die Gesundbrunner im Halbfinale des Berliner Pokals vor 30.000 Zuschauern gegen die Veilchen noch mit 1:2 n.V. geschlagen geben, doch bereits im darauffolgenden Pokalwettbewerb trafen beide Teams am 23.11.1966 im Finale aufeinander, das dieses Mal die Herthaner mit 6:3 n.V. für sich entscheiden konnten. In der folgenden 1. Runde des DFB-Pokal bekamen die Herthaner dann Bayern München zugelost und schieden aus.

Wiederum ein Jahr später trafen beide Teams im Viertelfinale der Berliner Ausscheidung aufeinander und erneut konnte sich Hertha BSC mit 3:0 (1:0) gegen die Borussen durchsetzen und mit dem späteren Pokalsieg für den DFB-Pokal qualifizieren. Dort besiegten die Berliner dann zu Hause den Hamburger SV und den SV Völklingen, bevor sie in Dortmund ausschieden.

Von nun an wieder in der Bundesliga vertreten, kam es zu keiner weiteren Pokalpartie gegen Tennis Borussia. Doch nach dem tiefen Fall aus der Bundesliga durch die zweite Liga bis in die Amateuroberliga in den achtziger Jahren war es erneut erforderlich, sich über den Berliner Pokal zu qualifizieren und so trafen beide Teams am 17.5.1987 abermals im Finale aufeinander.

Erneut konnte Hertha BSC das Spiel vor lediglich 3.002 Zuschauern mit 2:0 (1:0) für sich entscheiden, doch abermals bekamen die Herthaner in der ersten Hauptrunde den FC Bayern München zugelost und schieden erneut aus.

Diese Zusammenstellung zeigt einen leichten Vorteil für die Herthaner, doch der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und erst nach Abpfiff der nächsten Partie der beiden Kontrahenten werden wir wissen, wer am Ende die Nase vorn hat.

Kleine Berliner Pokal-Statistik:

17.05.87Hertha BSC - TeBe 2:0
08.10.67Hertha BSC - TeBe 3:0
23.11.66Hertha BSC - TeBe n.V. 6:3
07.11.65Hertha BSC - TeBe n.V. 1:2
09.04.60Hertha BSC - TeBe (Amat.) 5:1
12.08.51TeBe - Hertha BSC 4:0
30.11.47Gesundbrunnen-Charlottenb. 1:2
04.07.43Hertha BSC - TeBe n.V. 4:3
29.07.33Hertha BSC - TeBe 2:2
(wegen Dunkelheit in der Verlängerung abgebrochen - die Wiederholung gewinnt TeBe)

28.08.32Hertha BSC - TeBe 5:2







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