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Verlag Harald Voß
Vier Norweger in Frankreich

(von Geir Rishaug)

Das größte Fußballereignis in diesem Sommer war natürlich die Weltmeisterschaft in Frankreich. Seit Norwegen dafür qualifiziert war, hatten ein paar Freunde und ich die feste Absicht, zwei Wochen Urlaub in Frankreich zu machen. Aber wie viele andere hatten auch wir keine Karten bekommen. Die auf allgemeinen Druck arrangierte zusätzliche Telefonaktion der französischen Veranstalter bot uns noch eine Chance, und tatsächlich, nach vollen fünf Stunden, waren wir durchgekommen! Hurra! Wir konnten unser Glück kaum fassen. Wir hatten Tickets für die Spiele Norwegen - Brasilien, Deutschland - Jugoslawien und England - Kolumbien ergattern können.

Am 20. Juni trafen wir dann in Lens ein. Am nächsten Tag gingen wir ganz früh zum Stadion.

(Mats und Geir beim Bier -

Ich hatte mein Hertha BSC - Sweatshirt angezogen, das ich letztes Jahr von den Hertha-Freunden bekommen hatte. Vor dem Stadion trafen wir fünf oder sechs andere Fans in Hertha-Trikots. Insgesamt war es ein gutes Spiel, in dem Deutschland mit einem tollen Schlußspurt noch das 2:2 retten konnte.

Am selben Abend fuhren wir mit dem Auto weiter nach Marseille und am nächsten Tag waren wir schockiert, als wir von dem von Hooligans verletzten Polizisten in Lens hörten. Es ist schon traurig, daß ein paar Idioten das Ansehen all der vielen anderen Fans zerstören konnten, die sich vorbildlich benommen haben.

Marseille war eine nette Stadt, und es gab eine Menge Dinge, die man dort tun konnte. Am 23. Juni spielte Norwegen gegen Brasilien, mit Hertha Kapitän Kjetil Rekdal als einem der Schlüsselspieler. Die ganze Nacht vor dem Spiel war eine einzige Party mit tausenden von norwegischen und brasilianischen Fans, die tanzend und trinkend durch die Straßen von Marseille zogen. Wir waren alle sehr nervös vor dem Spiel, da wir Brasilien schlagen mußten, wenn wir weiter bei der WM mitmischen wollten und wir wußten, daß es sehr schwer werden würde, gegen Brasilien zu gewinnen - fast unmöglich.

Norwegen spielte überzeugend vor 60.000 Zuschauern, aber es sah lange nach einem 0:0 aus. Als dann Bebeto in der 79. Minute Brasilien in Führung schoß, sah jeder Norwegen bereits im Flugzeug zurück nach Oslo, doch Flos Ausgleich und der Elfmeter in der 89. Minute. Ich konnte kaum hinschauen, als Herthas Kapitän Kjetil Rekdal den Ball kalt wie Eis im Kasten von Taffarel versenkte. Das war der größte Moment für mich bei einem Fußballspiel. Was für ein Jubel nach dem Schlußpiff! Erneut hatten wir Brasilien geschlagen! Und was für eine Party der 12-15tausend Norweger in dieser Nacht. Am nächsten Tag lasen wir in der Lokalzeitung über "une lecon de fair play", über die tolle Atmosphäre zwischen den norwegischen und brasilianischen Fans vor, während und nach dem Spiel. Freundschaft im Fußball ist wichtig, das ist auch ein Grund, warum wir Fußball so sehr lieben.

Nach dieser Nacht fuhren wir in die Provence, um ein bißchen auszuspannen und das Sommerwetter zu genießen. Nach einem Kurzausflug nach Cannes kehrten wir nach Marseille zurück, um uns das Achtelfinale zwischen Norwegen und Italien anzusehen. Durch den Verkauf unserer Karten für das Spiel England - Kamerun hatten wir genug Geld, um uns für dieses Spiel mit Karten auf dem Schwarzmarkt eindecken zu können. Es war ein langweiliges Spiel, in dem Italien verdient gewann. Aber wir waren uns alle einig, daß es ein fantastisches Abenteuer war, an dieser Weltmeisterschaft teilgenommen zu haben. Leider sind sowohl Norwegen als auch Deutschland viel zu früh ausgeschieden. Aber vielleicht besteht ja im Jahr 2000 bei der Eurpoameisterschaft in Holland/Belgien eine neue Chance auf ein Aufeinandertreffen. Wir hoffen, daß wir dann auch viele Hertha-Freunde dort sehen werden. 14







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