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Verlag Harald Voß
Mitgliederversammlung bei Hertha BSC

(von Harald Voß)

Zweimal im Jahr findet satzungsgemäß eine Mitgliederversammlung bei Hertha BSC statt. Jeweils im Mai und November ruft das Präsidium die Hertha-Mitglieder zusammen, um Rechenschaft abzulegen. Dieses Mal hatte man den Termin besonders gut geplant, denn nachdem der Aufstieg feststand, geriet die Versammlung zu einer schier endlosen Gratulationstour. Nicht nur, daß es sich jeder Redner nicht nehmen ließ, der Mannschaft zum Aufstieg zu gratulieren, auch die Verantwortlichen von Präsidium, Aufsichtsrat und aus den Abteilungen durften nicht vergessen werden. Und schließlich gab es ja auch noch andere Erfolge zu feiern, die A-Jugend ist in die Regionalliga, die Tischtennis-Abteilung in die 2. Bundesliga aufgestiegen, die Ü50 errang Pokal und Meisterschaft, die B-Jugend konnte die Klasse halten, und auch sonst waren die verschiedenen Abteilungen teilweise recht erfolgreich. So kam es dann, daß das Publikum nicht weniger als 60 Mal in spontane Beifallsbekundungen ausbrach. Einer der obligatorischen Punkte für die Mai-Versammlung ist die Verabschiedung des Haushaltsplanes für die neue Saison, was diesmal sogar ohne eine einzige Gegenstimme gelang. Hertha plant für die kommende Saison mit einem Etat von 26,6 Mio. DM bei einem angesetzten Zuschauerschnitt von 29.000. Zusätzlich dazu stellt die UFA dem Verein noch einmal 9 Mio. für neue Spieler zur Verfügung. So ganz nebenbei wurde mit Thorsten Manzke auch noch (ebenfalls einstimmig) ein neues Mitglied für den Revisionsausschuß gewählt. Richtig kontrovers wurde es dann erst beim Punkt Verschiedenes, als der Unmut der Mitglieder über die neue Spielkleidung in der kommenden Saison hervorbrach. Aber wie Manager Hoeneß mitteilen mußte, hat ein "Hertha-Verantwortlicher, der das Vertrauen der Mitgliedschaft genießt", diese gräßlichen, quergestreiften Duisburg-Trikots bereits im Oktober letzten Jahres genehmigt, so daß für die kommende Saison da nichts zu machen ist. Der finanzielle Aufwand, um es doch noch zu ändern, läge bei mindestens einer halben Million! Eigentlich ein Unding, kämpfen die Fans doch schon seit Jahren für gestreifte Trikots und jedesmal wenn ein neuer Verantwortlicher am Ruder ist, schließt dieser wieder einen Vertrag ab, ohne die Fanwünsche zu berücksichtigen. Für die übernächste Saison hat Dieter Hoeneß den Fans aber die oft geforderten längsgestreiften Trikots versprochen. Lang und breit wurde auch über die Regelung diskutiert, die Plätze in der Geraden (Ober- wie Unterring) zu numerieren, ist es doch so fast unmöglich, daß ein Dauerkartenbesitzer und ein Fan, der sich die Karte an der Tageskasse holt, nebeneinander sitzen. Hier wurde schon an größere Zuschauerzahlen gedacht, wo dann u.U. die Geraden bis auf den letzten Platz besetzt sind, und es eigentlich keinem Zuschauer zuzumuten ist, ewig nach dem letzten freien Platz im ganzen Stadion zu suchen. Kritisch wurde auch die Entlassung von langjährigen Mitarbeitern angemerkt, dem Präsidiumsmitglied Dr. Müller jedoch mit dem Hinweis auf verfünffachte Umsatzzahlen im Souvenirbereich leicht entgegnen konnte. Einvernehmen herrschte dann wieder in der Beurteilung des übertriebenen Polizeieinsatzes beim Spiel gegen die Stuttgarter Kickers. Alles in allem war es trotzdem eine harmonische Versammlung, die erstmals seit langem wieder als informativ bezeichnet werden konnte, nachdem in der Vergangenheit unbequemen Fragen ja eher ausgewichen worden war.







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